Ein paar Monate beschreiten wir nun diesen alternativen Weg und versuchen, unsere Lebensmittel plastikfrei einzukaufen. Heute sage ich, ich habe es mir klar schwieriger vorgestellt.
Natürlich fahren wir nun mehrere „Stationen“ an und ja, wir haben dadurch auch einen höheren zeitlichen und organisatorischen Aufwand. Aber man muss so gut wie, auf nichts verzichten und hat Lebensmittel einer größeren Qualität im Haus.
Wir kaufen gängige Lebensmittel im Bioladen und Unverpacktladen, Obst und Gemüse (zur Zeit in der unser eigener Gemüsegarten brach liegt) kaufen wir beim Gemüsehändler im Ort, Milch und Eier direkt beim Bauern, Saft in einer Fruchtsaftkelterei, Käse im Wachslaib bei der Käserei im Nachbarort und Wurst beim Metzger. Ich habe nun immer gleich mehrere Jutebeutel, Dosen und Schraubgläser im Auto um auf spontane Einkäufe vorbereitet zu sein 😉 für Wurst nutzen wir die Glas-Gefäße von IKEA mit Bambusdeckel und Silikon-Dichtung. – Auf die ich im Übrigen schon oft von anderen Metzgereikunden angesprochen wurde.-
Aber Supermärkte und Discounter fahren wir so gut wie nicht mehr an. Schade eigentlich, es könnte doch so einfach sein.
Die massive Mülleindämmung seit unserer Umstellung gibt uns aber Recht. Und genau das ist unser erster Erfolg. Wir können den Rhythmus der Mülltonnen-Entleerung von 2-wöchig auf 4-wöchig vergrößern. Was uns übrigens 60€
im Jahr einspart, was widerum etwas ernüchternd klingt, aber immerhin. Jippie!! 😉
Die meisten Dinge lassen sich also leicht ersetzen. Einige Hürden gab es jedoch schon. So habe ich bis jetzt z.B. leider noch keine plastikfrei-verpackte Variante von Salzgebäck (ihr wisst schon, Salzstangen und Brezeln) gefunden.
Wonach ich allerdings lange gesucht habe und die Lösung doch so einfach ist:
Frischkäse ohne Plastikverpackung
„Klar, mit einer teuren Küchenmaschine oder so vielleicht“, habe ich gedacht. Nein, viel einfacher!
Man nehme einen Naturjoghurt aus dem Pfandglas. Am besten mit einem hohen Fettanteil.
Gibt diesen zusammen mit etwas Salz in ein Passiertuch oder ein Mulltuch (das haben die meisten Familien ja doch irgendwo noch im Hausstand)
Dreht das Tuch nun mit allen vier Ecken oben als spitze zusammen. So, dass es leicht an den Joghurt gepresst wird.
Lasst das ganze über Nacht in einem Sieb in eine Schüssel abtropfen. Et voila zum Frühstück habt ihr Frischkäse.
Manches kann so einfach sein. Diesen Tipp erhielt ich von der Inhaberin des Unverpacktladens.
Was ich sagen will: kommt ins Gespräch und gebt euch gegenseitig Tipps. Dann macht es so viel mehr Spaß,denn man merkt, man ist nicht allein mit diesen Problematiken.
Vielleicht steckt ihr mit euren Ideen ja sogar Nachbarn und Freunde an. Dann haben wir nicht nur gemeinsam für die Umwelt was gutes getan, sondern können uns auch abwechseln und aufteilen, bei der Beschaffung von Lebensmitteln.
Beispielsweise organisieren wir uns die Milch vom Bauern mit 3 weiteren Familien unseres Dorfes gemeinsam. Das heißt nur alle 4 Wochen ca. fahre ich die Milchflaschen für uns alle abholen. Die restlichen Wochen, macht es eine der anderen Familien.
Sucht oder „erschafft“ euch Verbündete 😉
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